In Memoriam Benjamin Stadler

Lebenslauf / Kapitel 23

Man stelle sich vor, in einer Akte wird über einen solch unwichtigen Vorfall vor einigen Jahren an der alles entscheidenden Stelle berichtet, aber über den vor zwei Monaten stattgefundenen Halbtotschlag (entsprechende und unmenschliche Fakten der Polizisten) in der Polizeiwache kein Wort in der ganzen Akte ( 120 UJS 7017 86\08 ) verloren.

Außerdem gab es im rechtsmedizinischen Bericht widersprüchliche und unerklärte Aussagen, z. B.:

Wenn die Ursache seines Todes eine Herzmuskelentzündung ist, warum sollten seine Lippen und Augen geschwollen gewesen sein? Oder warum lagerte im Gehirn Wasser?...

Beachten:

Am 15.06.2009 habe ich die Mutter meines Sohnes angerufen.

Ich fragte Sie: Erinnerst du Dich, was du damals mit den Polizisten besprochen hast? Sie versuchte es zu erzählen, aber ich sagte, ich will es schriftlich haben. Sie hat es mir daraufhin so geschrieben:

Aussage Fr. Dr. Stadler

Weitere Ausnahmen:

Also, wenn entsprechend der rechtsmedizinischen Untersuchung die Vorgeschichte keinen Einfluss hätte, warum hat die Kriminalpolizei von dem Vorfall (am 04.11.07 in der Polizeiwache) nicht berichtet oder hier nicht nachgeforscht? Denn über Nachforschungen habe ich, oder mein Rechtsanwalt, nie etwas gehört.

Wenn ein solcher Vorfall (am 04.11.2007 in der Polizeiwache) die rechtsmedizinische Untersuchung nicht beeinflussen konnte, warum sollte der Bericht von dem Vorfall vor 4 Jahren in dem rechtmedizinischen Bericht mehrmals wiederholt werden?...

Alle Aspekte der Wahrheit wurden meinem Empfinden nach im Bericht nicht dargestellt.

Den obengenanten Fragen folgen noch diese Fragen:

Wieso sind der Bereitschaftsarzt, sowie das Schwabinger Krankenhaus und die Rechtsmedizin der Forderung meines Rechtanwalts nicht nachgekommen und haben mir bis jetzt nach 15 Monaten die Unterlagen für private Untersuchungen nicht herausgegeben?

Wer steht hinter ihnen?

-Warum fühlen sie sich so stark?

-Warum werden wir in solch schweren Zeiten auch noch mit solchen Methode geistig gefoltert?

Warum folgen sie nicht den rechtlichen Vorschriften?

Mein Sohn bekam bis zu seinem Tod vom Bereitschaftsarzt kein Attest, obwohl ihn die Polizei geschlagen und verletzt hatte.

Ich bekam nach mehreren Wochen mit Hilfe des Rechtsanwalts nur ein kurzes Attest. Aber keine Unterlagen?

Also wo ist Recht und Gesetz?

Warum bekomme ich bis jetzt keine Unterlagen, wenn mein Sohn auf natürliche Art und Weise verstorben ist?

Muss nicht angenommen werden, dass es sich hier um eine

Verschleierung der Angelegenheit von Kriminalbeamten und Staatsanwaltschaft handelt?

Mein Sohn ging am Morgen in die Schule und niemandem ist er in solch einer großen Schule aufgefallen. !?

Die Kriminalpolizei hat fast keine Untersuchungen darüber angestellt, und hat nichts darüber berichtet, oder keine ausreichenden Nachforschungen angestellt. Als ob nichts Schlimmes passiert sei:

Die Kriminalpolizei teilte mir telefonisch mit, bevor mein Sohn auf die Toilette gegangen sei, habe ihn eine Lehrerin gesehen. !?

Ich fragte, ob sie mit ihr gesprochen hätten. Er sagte nein, es habe niemand mit ihr gesprochen.

Weiß man nicht, wie man die Wahrheit herausfinden sollte?? Wäre es nicht besser gewesen, in dieser Richtung Nachforschungen anzustellen.

Kurze Zusammenfassung:

Ich weiß nun , wenn mein Sohn wüsste, was ich nach seinem Tod bis jetzt (15 Monate) erfahren habe, würde er wohl nicht mehr sagen, hier ist nicht Afghanistan. Ich nehme an, er würde nicht mehr vor den Polizisten von seinem menschlichen Recht reden. Ich habe keine Zweifel, dass er wusste, dass er gute Chancen für ein glückliches Leben hier in Deutschland hatte. Er wollte es und er lebte es auch.

Er wusste, dass er eine gute Basis in geistiger, körperlicher, und auch finanzieller Hinsicht hatte, sich weiter zu entwickeln und in seinem Leben auch noch viel zu erreichen.(gerne auch anderen Menschen helfen würde.) Deswegen wollte er auch auf keinen Fall sich selbst und den Polizisten schaden.

Wohl aber hat er ernsthafte Kritik an den Methoden der Polizei und auch politischen und gesellschaftlichen Beziehungen geübt, aber er war nicht grundsätzlich gegen die Polizei eingestellt.

Er hatte auch Freunde (z. B. auch aus dem ehemaligen Jugoslawien), deren Eltern Sozialempfänger waren. Er kannte solche Familien und deren wachsende Probleme. Dagegen war ihm auch bekannt, dass die Monopolisten einen große Anteil des Reichtums im Land zwischen sich aufgeteilt haben. Obwohl er sehr jung war, dachte er öft über soziale Probleme und Ihre Lösungen nach.

Als kleines Kind spielte mein Sohn gerne mit Spielzeugautos, auch mit Polizeiautos und machte dabei tatü, tata, usw.

Als er 14-15 Jahr alt war, war er nicht gegen Polizeikontrollen. Er hatte dafür Verständnis.

Er wurde dann einige Male von der Polizei kontrolliert, danach hat er angefangen, die Methoden der Polizei zu kritisieren.

Er meinte, manche Polizisten, würden die Kontrollen nicht im gesetzlichen Maße durchführen, sondern alles was sie wollten, wäre, ihre Macht zu zeigen.

Mit der Zeit machte er in Bezug auf die Polizei seine eigenen Erfahrungen, und auch das, was er von seinen Freuden mitbekam, hat seine Einstellung gegenüber der Polizei verändert.

Er hatte den Eindruck, dass manche Polizisten ihren Beruf nur deshalb ergriffen hätten, um Macht zu demonstrieren und ihre Aggressivität auszuleben.

Er kam zu dem Ergebnis, dass manche von ihnen bewusst provozierten, um eine Situation herbeizuführen, die es ihnen ermöglichte, zuzuschlagen, besonders bei ihnen körperlich Unterlegenen, um sich damit überlegen zu fühlen.

So kam es, dass wenn das Gespräch auf Polizisten kam, er des öfteren diese stets mit Bullen bezeichnete, obwohl ich immer und immer wieder ihn davor warnte und ihm sagte, dass eine derartige Bezeichnung für einen Polizisten nicht richtig und auch unhöflich sei.

Nach der ersten Festnahme (19.07.2007) haben wir uns (ich mich mit meinem Sohn) geeinigt, dass mein Sohn zukünftig nicht mehr allzu lange von zu Hause fortbleibt.

Falls er festgenommen werden sollte, sollte er selbst oder die Polizisten - am besten sofort - seine Mutter oder mich anrufen.

Wenn er unbedingt länger unterwegs sein wollte und er von der Polizei kontrolliert werden sollte, sollte er den Anweisungen der Beamten folgen und höflich bleiben.

Sollten sie ihn schlagen, sollte er sie trotzdem nicht beschimpfen. Aber er kann nachher gegen Sie Anzeige erstatten.

Die Polizisten nahmen ihn am 04.11.07 fest, obwohl er nicht Widerstand geleistet und niemanden beleidigt hatte, aber die Polizisten erlaubten nicht, dass er zu Hause anrufen konnte, sondern nachdem sie ihn halb- tot geschlagen hatten, riefen sie mich an und sagten, er sei betrunken, ich soll ihn abholen.

Beim Abholen, konnte mein Sohn in der Polizeiwache nicht richtig gehen und nicht reden und stehen.

Er rief ständig mit halbtoter Stimme ich habe Durst, aber kein Mensch gab ihm Wasser.

In der Annahme, er befände sich in einem Rechtsstaat, sagte mein Sohn bei der Polizei, dass hier nicht Afghanistan sei und wollte gegen die in seinen Augen sich wie Taliban aufführenden Polizisten eine Anzeige machen, die diese aber nicht annahmen.

Es hat ihnen aber nicht genügt, dass sie meinen Sohn mit unmenschlichen Methoden behandelt haben.

Auf der Polizeiwache gab mir ein Polizist einen Cent und sagte, dass mein Sohn ihn vergessen hätte. Sie haben genau gemerkt, dass ich und mein Sohn psychisch fertig waren.

Ich hatte den Eindruck, dass sich die Polizisten über uns lustig gemacht haben und sich darüber freuten. Sie versuchten, uns zu erniedrigen.

Die Polizei versuchte mit mittelalterlichen Methoden mit meinem Sohn umzugehen!? Somit lassen sie für die Menschenrechte, für das allgemeine Recht und für das Gesetz keinen Spielraum.

Bei der Abholung wollte ich, dass mein Sohn zum Arzt geht, aber mein Sohn sagte mir, der Notarzt war in der Polizei und der Arzt sagte, die Verletzungen seien oberflächlich.

Seine Mutter sagte, sie habe bis jetzt keine Rechnung von der Versicherung bekommen.

Deshalb scheint es jetzt so, als ob die Polizisten selber in der Polizeiwache Notarzt gespielt haben. Somit wollten die Polizisten anscheinend etwas vertuschen, was sie auch getan haben und deshalb wollte mein Sohn nicht ins Krankenhaus gehen.

Denn er sagte, der Notarzt war in der Polizeiwache und der Arzt sagte, die Verletzungen seien oberflächlich.

Somit hatten die Polizisten ihn beeinflusst, sonst wäre er vielleicht zum Krankenhaus gegangen, vielleicht hätten ihn die Ärzte noch retten können.

Man weiß nicht, woher solcher Hass gegen einen Minderjährigen kommt. (Obwohl die Polizei selbst protokollierte, dass er betrunken war.) Wer solchen Hass predigt und durchführt kann in den staatlichen Organen beschäftigt sein??

Oder es wird allgemeine Politik und Methode in dem Land. Ich habe den Eindruck, dass hier nicht mehr Gesetz und Rechtsstaat ist, sondern Polizeistaat.

Nun alle staatlichen Organe sollen es wissen. Zum heutigen Zeitpunkt hat die Entwicklung der Kommunikationstechnik die Entwicklung der jungen Leute stark beeinflusst.

Somit haben die Jungen der heutigen Generation viele Informationen im Kopf, sie wollen in einer menschlichen, persönlichen und gesellschaftlichen Ordnung leben und auch menschlich behandelt werden.

Sie wollen nicht mit mittelalterlichen und barbarischen Methoden behandelt werden.

Die Polizisten nahmen aber meinen 17-jährigen Sohn fest, erlaubten ihm nicht, zu Hause anzurufen, damit die Eltern helfen konnten.

Nach seinen Angaben schlugen sie ihn erst halbtot und danach erstatteten sie gegen ihn Anzeige.

Wenn man einige Minuten den Jungen bei einer Diskussion über die Polizei zuhört, sieht man, was in der jugendlichen Gesellschaft los ist.

Wenn man ihnen zuhören würde, könnte man viel positives zugunsten der Bevölkerung und ihrer Zukunft planen.

Also, mittelalterliche Methoden bringen gar nichts.

Da der Staat und die Polizeiherren für solche Methoden sind oder dagegen nicht protestieren und versuchen (wie Staatsanwälte) die Tatsachen zu vertuschen, sollten sie dennoch wissen, dass sie mit solchen Methoden für sich, für Volk und Staat keine Vorteile erzeugen können.

Die Herren sollten wissen, dass auch willkürlich geschlagen wird, oder bei Durchsuchungen die Hosen von 16 – 18-jährigen Verdächtigen bei einer Kontrolle sogar auf offener Strasse runtergezogen werden.

Dies regt die Jungen maßlos auf und erzeugt Antipathie und Widerstand. Und anschließend schimpfen und schlagen sie und es folgen riesige Probleme. Es schadet den Jungen, Familien und Gesellschaft und ihrer Zukunft.

Das Schicksal meines Sohnes ist ein Beispiel dafür. Ich nehme an, dass dies nicht der letzte Fall sein wird.

Wir müssen uns vorbereiten und in diesem Sinne die Geselschaft dagegen aufklären! Zumindest die Schlägertypen und die Hassprediger durch unsere Aktivitäten von staatlichen Organen fernhalten.

Mein Sohn meinte, wenn junge Leute den Polizisten gegenüber menschliches und rechtliches Verhalten abverlangen, reagieren diese erst recht negativ, verhalten sich nicht entsprechend, sondern sind genervt und drohen, schimpfen und schlagen.

Hier zeigt sich die Entwicklung der Polizei, ihre Ausbildung und Ansichten, kulturelle und gedankliche Art betreffend.

Was für die neue Generation fremd, reaktionär und barbarisch ist.

Niemand weiß, wie lange noch das Volk in diesem Land solche Typen und solche Politik dulden wird?! Aber solche Herren sollen auch wissen, die Herren, so wie Mussolini, Hitler, Schah haben in der Welt weder einen großen Einfluss, noch einen guten Ruf.

Beispielweise wurde vor dem Grab des Reza Schah Pahlavi in Teheran eine Toilette gebaut. (Obwohl, ich bin nicht für solche Methoden!)

Das ist das Ende der Menschen, die die Rechte und die Gesetze mit

Füßen treten.

Man sagt, in Deutschland gäbe es eine Gewaltenteilung. Aber mindestens in diesem Vorfall ist die Gewaltenteilung zwischen Judikative und Exekutive nicht zu sehen. Und so will man in Deutschland dem restlichen Europa und der Welt auch ein Vorbild sein!

Die unten folgenden Briefe sind unbeantwortet geblieben:

Brief Rechtsanwalt
Brief Rechtsanwalt
Brief Rechtsanwalt

Mein Sohn dachte, hier in gäbe es eine Gewaltenteilung.

Deswegen wollte er die Polizisten anzeigen, die ihn fast totgeschlagen haben.

Jedoch wurde der Vorfall von der Polizei nicht protokolliert und tags darauf, nach dem Schlaf, konnte sich mein Sohn an das Geschehene nicht mehr erinnern.

Somit wird im Namen des Volkes und im Namen des Gesetzes seine Anzeige, wie er selber, begraben!

Nach seinem Tod, will ich die Wahrheit herausfinden, nämlich, warum mein Sohn ein gesunder Junge so mir nichts dir nichts gestorben ist?

Bis jetzt, 15 Monate nach seinem Tod, haben die Ärzte vom Krankenhaus sowie der Rechtsmedizin geforderte Unterlagen nicht zugesandt.

Aber ich soll mir darum keine Sorgen machen, hat der Staatsanwalt mir geschrieben. Die toxikologische Untersuchung dauert noch länger. Aber wie lange noch??

Sollte es vielleicht so lange dauern, bis es verjährt ist? Oder sollte es vielleicht so lange dauern, bis ich ermüdet bin? Oder ich selbst auch wie mein Sohn mit Herzmuskelentzündung sterbe?!

Am 1. und 2. April 09 widmete ich mich wieder den Akten und las dabei, dass die Unterlagen, die ich überprüfen lassen wollte, von der Kriminalpolizei oder der Staatsanwaltschaft beschlagnahmt wurden.

Am 02.04.2009 rief ich zwecks Information bzgl. der Blockierung der Unterlagen die zuständige Kriminalpolizei an. Der zuständige Beamte fragte mich, warum und was ich untersuchen wolle.

Ich sagte: Alle Papiere. Hierauf versuchte er mich zu beraten. Als ich darauf wohl nicht in seinem Sinne reagierte, meinte er, dass ich mich von den Belastungen durch den Tod meines Sohnes wohl noch nicht erholt hätte.

Weiter meinte er, ich solle mich doch mal in ärztliche Behandlung begeben, worauf ich ihm versicherte, mich bester Gesundheit zu erfreuen. Er fragte nochmals, was für Unterlagen ich überlassen haben wolle.

Ich sagte, alle Papiere und alle Gewebe-, Blut- und Körperflüssigkeits-proben, bzw. alles, was von meinem Sohn übrig geblieben sei. Er sagte aufgeregt, ich bekäme sie nicht, begründete diese Entscheidung aber nicht. Also so wird noch klar wie die Gewaltteilung in Deutschland existiert und wie ist die Beziehung zwischen den Herrschaften und Bürgern?

Copyright  2006 - 2016
email: ali.mohammadi@az-dili.com