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Ich verlasse mit meinem Sohn das Polizeirevier:
Mein Auto war 2 bis 3 Minuten von der Polizeiwache entfernt. Auf dem Weg dorthin habe ich über viele Sachen nachgedacht.
Als wir raus kamen, gingen wir zum Auto und unterwegs dachte ich:
Er hat mit mir und seiner Mutter, sowie mit anderen Bekannten öfter über Recht und Gesetz, über Menschenrechte in westlichen und östlichen Ländern diskutiert.
Aber wir haben nicht über die unmenschliche Aggressivität der Polizei in seinem eigenen Land (Deutschland) gesprochen.
Diese Diskussion habe ich absichtlich vermieden, weil ich ihn als Vater nicht radikalisieren wollte, obwohl ich selber diese Aggressivität erlebt habe.
Aber nun ist er selbst von Polizisten auf der Wache halbtot geschlagen worden. Jetzt wusste mein Sohn, wie es um die Menschenrechte in Deutschland steht.
Was denkt er bloß nach diesem Vorfall?
Was geht in ihm vor?
Welche Spuren hat diese verbrecherische Aktion in seinem Kopf hinterlassen?
Wie wird er darauf reagieren?
Wie wird es seine Zukunft beeinflussen? Aber ich habe nicht gedacht, dass er keine Zukunft mehr hat.
Ich dachte, dass die Polizisten vielleicht falsche Ideen haben und glauben, dass sie mit solchen tödlichen Schlägen ihrem Land einen Dienst erweisen wollen. Was für falsche Ideen!
Trotz alledem wollte mein Sohn gegen die Polizisten Anzeige erstatten, aber er hatte keinen Zeugen und keine Beweise.
Ich stieg in das Auto, er machte auch die Tür auf und setzte sich langsam ins Auto.
Er hatte Schmerzen besonderes im Bauchbereich. Deshalb konnte er nicht gut im Auto sitzen.
Er hat seine beiden Hände auf das Gesicht gelegt und stützte die Ellbogen auf die Knie.
Er legte den Kopf auf das Armaturenbrett. Ich sagte: Gehen wir zum Arzt ins Krankenhaus.
Er sagte: Nein gehen wir nicht. Der Arzt war in der Polizeiwache. Er sagte, es ist nicht schlimm …
Ich sagte: Warum hörst Du mit dem Blödsinn nicht auf? Wir haben ausgemacht, dass Du rechtzeitig nach Hause kommst, und nun hast Du wieder das Gleiche gemacht und bist auch noch mit einem fremden Ausweis in die Disko gegangen. Jetzt haben wir ein riesiges Problem.
Er sagte nichts. Er bewegte seinen Kopf nach rechts und links.
Ich habe wieder gefragt:
Warum hörst Du nicht auf?
Warum machst Du uns so unglücklich?
Er sagte nichts und bewegte seinen Kopf wieder nach rechts und links.
Ich dachte, ich muss ihn jetzt in Ruhe lassen, wir können zu Hause oder am nächsten Tag darüber reden.
Ich habe etwas später wieder gefragt, ob wir zum Arzt gehen sollen.
Er sagte: Nein, ich habe doch gesagt, der Notarzt war bei mir und er sagte, die schwarzen Flecken und Verletzungen sind oberflächlich.
Es ist nichts Schlimmes passiert.
Ich fragte noch mal: Was ist passiert?
Er erzählte weiter und ich hörte zu, er schaute mich an und dachte ich glaube ihm nicht. Es hat ihn gestört. Er erzählte weiter mit halb weinerlichen Stimme ähnliche Sätze wie:
Glaub mir Papa, die haben mich absichtlich in die Polizei gebracht, um mich zu schlagen, angeblich um mich zu belehren.
Ich habe überhaupt nichts gemacht und nichts gesagt. Aber sie haben einfach geschlagen.
(Er hat das „Belehren“ von den Polizisten gehört und bemerkt, dass sie ihn schlagen wollen. Ich habe nach seinem Tod, die polizeiliche Anzeige gelesen und bemerkt, warum er das öfter gesagt hat.)
Er sagte weiter: Die schlagen und üben, zu töten.
Ich fragte: Warum sagst Du so etwas?
Er sagte: Glaubst Du, ich verstehe nicht was Sie sagen und machen?
Er sagte weiter: Die schlagen so schlimm, dass ich manchmal nicht atmen konnte, ich dachte, ich sterbe sofort. Ich habe an Dich und Mama gedacht.
Er sagte weiter: Das sind sehr schlimme Menschen. Sie haben sich gefreut, dass sie mir wehgetan haben.
Sie haben mich ununterbrochen bösartig besonders auf den Bauch und die Brust geschlagen.
Ich fragte ihn, wie viele der Polizisten ihn geschlagen hätten, worauf er meinte, es wären drei gewesen.
Einer habe zugeschlagen und die beiden anderen haben dabei zugesehen.
Sie hätten überhaupt keine menschlichen Gefühle gezeigt, sie wollten einem Schmerzen bereiten und das Töten üben …
Sie haben mich fürchterlich geschlagen, mein Herz pochte und brannte und ich fiel sekundenweise in Bewusstlosigkeit.
Ich dachte, mein Herz würde platzen und ich würde auf der Stelle sterben.
Ich habe meinen Tod gespürt und ihn gesehen…
Ich weiß nun, was für Menschen Polizisten sind…
Sie sind wirkliche Mörder, sonst gar nichts…
Das können keine gesunden Menschen sein…
Er erzählte und ich hörte ihm zu. Ich wusste nicht, was ich darauf sagen sollte.
Ich habe ihm gesagt, dass es besser wäre, ins Krankenhaus zu gehen, da er möglicherweise innere Verletzungen hätte.
Ich sagte weiter: Schau mal, wenn am Kopf oder am Herz etwas passiert ist, dann kannst Du das vielleicht jetzt nicht merken.
Aber die Ärzte können mit Hilfe der EKG-Untersuchungen, oder mit Tomographie und mit Hilfe verschiedener Geräte und Computer vielleicht Verletzungen und Änderungen feststellen.
Er wollte aber nicht und sträubte sich dagegen, ins Krankenhaus zu gehen. Er sagte mir weiter, dass der Notarzt ihn bereits im Polizeirevier untersucht hätte.
(Allerdings hatte die Polizei in ihrer Anzeige von dem Arztbesuch auf dem Revier nichts berichtet. Das hat seine Mutter bestätigt, sie sagte, eine Rechnung der Versicherung über den Arztbesuch würde ebenfalls nicht vorliegen.
Vielleicht hat mein Sohn gelogen oder die Polizisten, somit vertuscht, dass sie keine Zeuge haben, dass sie ihn geschlagen haben.)
Schließlich meinte er, dass das Ganze nicht so schlimm sei und er wolle nun nach Hause und nicht Krankenhaus gehen.
Er sagte in ähnlichen Sätzen weiter:
Ein Freund von mir erzählte mir, die Polizisten hätten ihn so schlimm geschlagen, dass er sich nicht bewegen konnte. Ich habe ihm fast nicht geglaubt.
Jetzt weiß ich, was für Menschen es bei der Polizei gibt, und was sie mit ihm und mit mir getan haben.
Man kann kaum glauben, dass diese Leute einen gesunden Verstand besitzen. ….
Er sagte weiter: Ich habe zu ihnen kein Wort gesagt, meine Schuld war es nur, mit einem falschen Ausweis in die Disko gegangen zu sein.
Sie könnten deswegen gegen mich eine Anzeige erstatten, mich aber doch nicht umbringen, aber sie haben es versucht.
Sie haben einfach auf mich eingeschlagen, sie üben das Töten. Man kann kaum glauben, dass es derartige Menschen gibt.
(In der Anzeige der Polizei gibt es keine Angaben darüber, dass mein Sohn Widerstand geleistet oder die Beamten beleidigt hätte. Aber in der Akte steht, mein Sohn sagte ihm fehlen 20 Euro.)
Die Fahrt von der Polizei bis nach Hause dauerte etwa 20 bis 25 Minuten….
Er erzählte mir, was sie mit ihm gemacht haben. Wir waren bereits in der Nähe unserer Wohnung und ich versuchte einen Parkplatz zu finden.
Da sagte er zu mir, dass ich ihn erst vor der Haustür absetzen und erst dann einen Parkplatz suchen solle.
Er könne nur noch schwer gehen, denn er habe überall Schmerzen und möchte schnell in sein Bett.
Also fuhr ich zuerst vor die Haustür, ließ ihn aussteigen und suchte anschließend einen Parkplatz.
Ich parkte das Auto und ging ins Haus.
Ich betrat die Wohnung und bemerkte, dass die Tür zum Zimmer meines Sohnes offenstand und ging hinein.
Ich wollte mich nach dem Grund erkundigen, warum er von der Polizei geschlagen worden war und auch versuchen, ihn zu beruhigen, damit er besser schlafen konnte.
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